Fruchteria

Verifiziert von Rolf Klöckner
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Trierer Straße 1, 66111 Saarbrücken, Deutschland
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Bestes an neuem Standort

Kenner schätzen die „Fruchteria“ im Nauwieser Viertel in Saarbrücken. Nun eröffnet Andrea Dumont einen Ableger mit ihren selbstgemachten Köstlichkeiten aus Obst und Gemüse in der Europa-Galerie der Landeshauptstadt.

Die neue „Fruchteria“-Filiale in der Europa-Galerie ist ganz einfach zu finden, wenn man aus Richtung Bahnhofstraße kommt: Man betritt die Europa-Galerie und direkt rechts ist die „Fruchteria“. Wenn man aus Richtung Bahnhof kommt, muss man eine Rolltreppe runter fahren, danach links halten, und nach wenigen Metern steht man vor dem Ladenlokal.

Die „Fruchteria“ hat sich einen Namen gemacht, weil sie für Regionalität und handgemachte Produkte steht. Industrieprodukte gibt es hier nicht. Seit mehr als 15 Jahren widmet sich Andrea Dumont mit großer Leidenschaft der Herstellung unterschiedlicher Köstlichkeiten aus Obst und Gemüse: Marmeladen, Fruchtaufstriche, Gelees, Konfitüren, Sirups, Chutneys, Relishes, Grill- und Pasta-Saucen, Pasten und Crèmes Caramel. Dabei schöpft sie aus traditionellen Rezepten, die ihr ihre Großmutter hinterlassen hat, entwickelt diese weiter und bringt immer wieder innovative Kreationen hervor. Ein besonderes Augenmerk legt sie darauf, regionale und saisonale Produkte zu verwenden. Deshalb verändert sich das Angebot mit den Jahreszeiten. Die Herstellung erfolgt in liebevoller Handarbeit mit Sorgfalt und Hingabe – ein Geschmackserlebnis, das man wirklich bei jedem Bissen spürt.

Hinter der kulinarischen Vielfalt und Qualität, die das Saarland zu bieten hat, stehen viele Akteure mit ihrem Können und Engagement. Im Netzwerk „Genuss Region Saarland“ vereinen sich Produzenten, Landwirte und Gastronomen, die sich der Regionalität verschrieben haben und typisch saarländische Genuss-Erlebnisse anbieten. Wo immer man auf das Logo des Netzwerks stößt, kann man als Kunde ein echtes Stück Saarland probieren. Solch ein Netzwerk kann beim Einkauf ungemein helfen. Wer beispielsweise im Fernsehen die Ernährungs-Docs oder den Koch und Produktentwickler Sebastian Lege anschaut, weiß, dass viele Industrieprodukte sicherlich nicht unserer Gesundheit dienen. Deshalb kaufe ich am liebsten auf Märkten, bei kleinen Manufakturen oder direkt beim Bauern.

Auch Regionales anderer Anbieter

Andrea Dumont ist mit ihrer „Fruchteria“ auch Mitglied bei Bliesgau Genuss. „Kurze Wege – Langer Genuss“ ist das Motto der Regionalvermarktungs-Initiative Bliesgau Genuss e. V., die sich für die umweltschonende Erzeugung von regionalen Lebensmitteln sowie deren Verarbeitung und Vermarktung einsetzt. Ziel dabei ist es, die Regionalvermarktung als eine wichtige und tragende Säule im Biosphärenreservat Bliesgau zu etablieren und vor allem das Bewusstsein für die heimischen Produkte zu schärfen. Dabei versteht sich Bliesgau Genuss als Forum, in dem Erzeuger, Verarbeiter, Händler, Gastronomen, Naturschützer und Verbraucher der Region Ideen und Projekte zur Stärkung und zum Ausbau der regionalen Wertschöpfung und Wirtschaftskreisläufe entwickeln können.

Bisher war Andrea Dumonts Ladengeschäft im Nauwieser Viertel. Warum jetzt der Umzug? Im vergangenen Herbst hatte Andrea Dumont einen Kontakt zu Leander Wappler von der IHK. Sie erzählt davon: „Er fragte mich, wo der Schuh drückt, ob er mir vielleicht helfen könne? Ich berichtete ihm, es sei komplizierter geworden, das war im September 2023.“ Im Nauwieser Viertel hatte sich seit ihren Anfängen mit der „Fruchteria“ einiges geändert. Daraufhin verwies sie Herr Wappler auf ein neues Programm der IHK: kleine, mittelständische Unternehmen, runder Tisch. Er bestand darauf, am nächsten Tag mit der Planung zu beginnen. Als sie dann analysierte, woran es haperte, kam einiges zusammen.

„In der Nähe war früher ein Kinder-Café, da ist jetzt ein Rechtsanwalt. Gegenüber der Friseur macht aus Krankheitsgründen nicht mehr so oft auf. Wir merkten auch ganz stark den Krieg, die Preissteigerungen und die Kaufzurückhaltung. Das Gebäude der LVA mit 600 Mitarbeitern wurde renoviert, die 600 Mitarbeiter waren erst mal weg. Unsere Reserven waren immer mehr aufgebraucht. Für unsere Kundschaft hat die Fahrradstraße im Viertel eine Rolle gespielt, ich selbst bin leidenschaftliche Radfahrerin, doch die Kunden hatten nicht verstanden, dass sie nach wie vor, rücksichtsvoll, zum Geschäft fahren können. Sie blieben weg. Viele Unverpackt-Läden im Saarland schlossen, alle waren Kunden bei mir. Es waren viele Komponenten. Die Situation wurde immer schwieriger.“

Also suchte sie ein anderes Ladenlokal. Das alte im Nauwieser Viertel will sie aber nicht aufgeben, hier wird produziert und hier sind Lagerräume, die es in der Europa-Galerie so nicht gibt. Dort hat Andrea Dumont nun einen sogenannten Pop-up-Store eröffnet. Ende des Jahres wird analysiert und geschaut, wie es weiter geht. Die ersten vier Wochen, sagt sie, waren besser als erwartet.

Das alte Geschäft in der Nauwieserstraße wird sie aber, wie gesagt, nicht aufgeben. Außerdem will sie ab Sommer dort noch einiges anbieten: Veranstaltungen, Vorträge, Beratung und Weiterbildungen mit vielen Genusspartnern. Sie will auch ihre Kunden weiterbilden; bei kleinen Geschäften mit Genusskultur hört man das öfters.

Das Problem von Andrea Dumont ist kein Einzelfall. Jeder sollte sich fragen: Was kaufe ich da eigentlich – oft unter dem Motto „Geiz ist geil“? Und wenn man irgendwann verstanden hat, dass das Müll ist, sollte man auch die Konsequenzen ziehen. Ich beispielsweise kaufe etwa Erdbeeren und Spargel, wenn sie bei uns aus unserer Region angeboten werden. Auf dem Markt, beim Bauern oder auch am Straßenrand. Und nicht Monate früher von irgendwoher, mit allen fragwürdigen Attributen.

Mehr als 100 eigene Produkte

Ich kann nur empfehlen, besuchen Sie die „Fruchteria“ einmal. Neben deren eigenen Produkten finden Sie eine Vielzahl anderer guter Produkte von Bauern und kleinen Manufakturen. Etwa Honig vom Saargau von einem ausgezeichneten Imker, Jonathan Wilmes, mit eigenen Streuobstwiesen. Oder die Backschwestern aus Eppelborn mit ihren Brotmischungen. Von der Firma Eckerts aus Tholey finde ich hier Hochprozentiges: Saargrubenwasser, Saarländer und Saar-Pastis. Danach ein alkoholfreier Secco von Streuobstwiesen aus Eppelborn, von der Firma Piranja handgemachte Limonaden. Vom Berghof in Einöd stehen hier unterschiedliche Öle, von der kleinen Senfmanufaktur Saarkraft aus St. Wendel finde ich unterschiedliche Senfe, von der Firma Gustav aus dem Bliesgau unterschiedliche Balsamico-Essige und beste Cremes der Délisoeurs. Die Pastamanufaktur aus der Saarbrücker Mainzerstraße macht unterschiedliche Produkte für Andreas Label. Glutenfreie Produkte von Bertha stehen ganz vorne.

Andrea Dumont selbst bietet mehr als 100 eigene Produkte an: süße Aufstriche, Sirupe, Cremes, Herzhaftes, Saucen und unterschiedliche Geschenkideen. Außerdem holt ja jeder Saarländer bei den ersten Sonnenstrahlen den Grill aus dem Keller. Oder schon früher. Für die Grillsaison hat Andrea eigene Saucen kreiert: Handgemachte Grillsaucen, Knoblauch-Ingwer etwa, Paprikamarinade, Ananas, Pflaumen, Mango, Apfel, Tomatenketchups, alles aus erlesenen Zutaten. Wenn jetzt im Saarland wieder Rauch aus den Gärten aufsteigt, weiß ein jeder: Die Saarländer schwenken. Mit bestem Fleisch und besten Würsten. Aber nicht nur. Nein, sie grillen ganze Menüs auf ihrem Schwenker oder Profigrill. Vom Fisch bis zum Dessert. Und dafür kann man vieles aus der „Fruchteria“ hervorragend gebrauchen.

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