Eine echte Perle
Das „Landhaus Thea“ ist weit über die Grenzen der kleinen Gemeinde Elm hinaus bekannt. Gourmets wie etwa Reiner Calmund sind hier immer wieder anzutreffen – dank der Kochkunst von Uwe Kern und dem Weinsachverstand seiner Frau Heike.
Im Saarland gibt es ganz besondere Perlen auf dem Lande. Eine Außergewöhnliche versteckt sich in Elm-Sprengen: das „Landhaus Thea“. Dieses Restaurant gehört zum Besten, was das Saarland zu bieten hat! Neben der großen Kochkunst von Uwe Kern bietet seine Frau Heike eine richtig gute Weinkarte an. Da muss man lange suchen, um solch eine Vielfalt und Qualität – nicht nur regionaler Kreszenzen – zu finden. Dazu ist ihre Lebensfreude und Lockerheit ansteckend. Da wird ein Festmahl zu einem unvergesslichen Erlebnis. Es ist nicht übertrieben, wenn Heike und Uwe Kern zu ihrem Motto gemacht haben: „… da, wo die Engel speisen“! Da eine ihrer Lieblingstrauben der Riesling ist, hat sie von Mosel, Saar, Ruwer und Nahe eine fantastische Auswahl bester Weine zusammengestellt. Aber auch andere Rebsorten, etwa Sauvignon blanc, laden hier zum Verweilen ein.
Gänsewochen im November
Ein Vorteil für ihre Lage ist sicherlich auch, dass es in nächster Umgebung nichts Vergleichbares gibt. Da muss man schon nach Saarbrücken, Saarlouis, Eimersdorf oder Wallerfangen fahren. Das „Landhaus Thea“ lebt vor allem von einer treuen Stammkundschaft. Diese lieben die große Küche von Uwe Kern und die besondere Weinkarte von Heike. Eigentlich sagt man ja immer, der Prophet gelte im eigenen Lande nichts. Doch im Falle des „Landhaus Thea“ sind auch zahlreiche Einheimische davon überzeugt.
1991 übernahmen die beiden hier von Uwes Mutter, und jährlich wurde es ein Stück besser und perfekter. Ich traf hier mittags schon mal den damaligen Trainer der Saarlouiser Basketballerinnen, René Spandauw. Und wenn jemand Reiner Calmund nach seinen saarländischen Lieblingsrestaurants fragt, ist das „Landhaus Thea“ immer dabei. Als ich meinem Freund Dietmar Gruhn vor vielen Jahren von diesem fantastischen Landgasthaus erzählte, schleppte er nach und nach all seine Tischtenniskollegen von der DJK Heusweiler nach Elm-Sprengen. Das sind nur ein paar anekdotische Belege dafür, dass der Weg in den vergangenen Jahren bei Familie Kern steil nach oben ging. Manche nehmen gerne auch eine längere Anreise in Kauf, um hier zu essen.
Da im November in Deutschland die Martinsgans auf der Karte steht, bat ich Uwe Kern, mir sein Rezept mal zu kochen. Viele fragen immer wieder, warum es an St. Martin eigentlich Gans gibt? Dazu gibt es eine Geschichte. Martin war ein frommer und gütiger Mann, und die Bürger der Stadt Tours schätzen ihn für seine besondere Fürsorge und außergewöhnliche Hilfsbereitschaft. Im Jahr 371 sollte Martin auf großen Wunsch der Einwohner zum Bischof von Tours ernannt werden. Doch der bescheidene Martin wollte dieses hohe Amt nicht annehmen und versteckte sich in einem Gänsestall. Die Gänse schnatterten jedoch so laut, dass die Menschen darauf aufmerksam wurden und Martin im Gänsestall fanden. So konnte er letztlich doch noch zum Bischof von Tours geweiht werden.
Es gibt aber noch einen weiteren Grund, an diesem Tag Gänsebraten zu essen. Der 11. November, der Gedenktag des Heiligen Martin, war seit jeher ein besonderer Tag im Bauernjahr. Am Martinstag endete das bäuerliche Wirtschaftsjahr. Löhne, Zinsen und Steuern mussten gezahlt werden. Tiere wurden geschlachtet. Die Zinsen wurden früher oftmals in Naturalien bezahlt, so auch mit Gänsen. Damit sie nicht durch den Winter gefüttert werden mussten, gab es am Martinstag Gänsebraten.
Neue Winterkarte bereits jetzt am Start
Soviel dazu, alles hat eben seinen Grund. Hier im „Landhaus Thea“ ist das Martinsgansessen schon lange ein Klassiker, nachgefragt von vielen Stammgästen. Deshalb gibt es hier von Donnerstag, 7. November, bis einschließlich Sonntag, 24. November, „Brust und Keule von der deutschen frischen Gans“.
Wenn man sich so umhört, kriegt man leider mit, dass die Lebensmittelindustrie bereits tiefgefrorene Gänse aus Massentierhaltung für acht (!) Euro anbietet. So machen unverantwortliche Gastronomen richtig Reibach. Ganz anders natürlich im „Landhaus Thea“. Hier setzten sie, wo immer es geht, auf regionale Produkte. Ihre Gänse stammen aus Neunkirchen, vom Geflügelhof Lorig. Gaby und Stefan Lorig verkaufen Qualität. Außer auf dem Wochenmarkt in Kaiserslautern sind sie im Saarland und in der Pfalz tätig. Die Lorigs sind auch regional unterwegs mit ihrem „Schlemmerlädchen“.
Seit 30 Jahren ist die Gans ein fester Bestandteil der Karte im „Landhaus Thea“. Die Nachfrage ist so groß, dass dies nicht an einem Tag zu schaffen ist. Oft bestellen Stammgäste beim Essen der Gans gleich schon fürs nächste Jahr. Ich kann’s verstehen, denn das Gänseessen hat mir hier ungemein gefallen und geschmeckt. Als Vorspeise gab es Gänsestopfleber und Pralinen von der Gänsestopfleber. Dazu geräucherte Gänsebrust in Sauternes-Aspik, Feigenconfit und Portweinjus. Und Klöße und Rotkraut. Die Sauce wäre alleine schon ein Grund gewesen, dieses Gericht bald nochmal zu essen. Dazu bietet das Haus einen besonderen Wein an. Von der Familie Brogsitter aus Grafschaft. Ein leichter Roter mit dem Namen „Gans rot“. Ich habe ihn zur Gans genossen und er hat mir gut gefallen.
Außerdem geht jetzt die Winterkarte an den Start. Etwa mit Kürbissuppe und kandierten Kürbiskernen, Hirschrücken, Herbsttrüffeln, Steinpilzen, Gänsestopfleber. Der Herbst kann hier kommen!
Freundlicher und kompetenter Service
„Wein ist nicht nur ein Getränk – ein guter Wein erzählt auch immer seine Geschichte. Und damit Sie viel Gesprächsstoff haben, können Sie bei uns aus über 200 Weinen wählen.“ So steht es auf ihrer Weinkarte. Ich vertiefe mich etwas in das Werk und finde etwa unter „große Gewächse“ folgende Namen: Weingut Van Volxem, Weingut Würzberg, Weingut von Othegraven, Weingut Carl Löwen, Weingut Dr. Thanisch, Weingut Bassermann-Jordan, Weingut Rainer Sauer, Weingut Knipser und Weingut Gutzler. Ehrlich gesagt würde ich die alle gerne probieren. Doch das ist heute nicht möglich. Wenn Sie den richtigen Tropfen für Ihr Gericht suchen, fragen Sie Heike Kern. Sie wird zweifelsfrei den richtigen Wein für Sie finden!
Man muss im Saarland wirklich lange suchen, um solch eine Weinkarte zu finden, vor allem mit heimischen Produzenten von Saar, Mosel, Nahe und der Pfalz. Aber auch die besonderen Gewächse aus Bordeaux und anderswo sind hier vertreten, wie man sie auf saarländischen Weinkarten nur selten findet. Auf der Internetseite finden Interessierte über das „Landhaus Thea“ ebenfalls immer besonderes. Etwa die zum Kult gewordenen „Sylter Fischwochen“ im Sommer. Und vieles mehr.
Mein Fazit: Das Restaurant ist schön und die Betreiber sind sehr angenehm. Der freundliche und kompetente Service wird nur noch von den fantastischen Gerichten und der außergewöhnlichen Weinkarte übertroffen. Eine Auswahl herausragender Gerichte hat mich begeistert. Zarte und geschmackvolle Gerichte, regionale Qualität, wie Gemüse aus Lisdorf, Fleisch aus der Eifel, die Zunge und Gaumen verführen. Dazu ein tolles Team, was man ja heutzutage nicht immer vorfindet. Und Fröhlichkeit und Lachen sind für mich ebenfalls ein besonderer Geschmacksträger.
Öffnungszeiten: Mi. bis Fr. mittags & abends, Sa. nur abends, So. 11 bis 17.30 Uhr durchgehend, Ruhetage Mo. und Di.