Bestes an neuem Ort
Wegen eines Wasserschadens musste Nui Tran sein beliebtes Restaurant „Sumo“ von Güdingen nach Malstatt verlegen. Die Stammgäste gingen mit, und jede Menge neue Gäste lernen die authentische asiatische Küche gerade für sich kennen.
Das „Sumo“ hat sich an seinem früheren Standort in Güdingen einen Namen gemacht. Zahlreiche Stammgäste von diesseits und jenseits der Grenze gingen dorthin zum Essen oder holten sich ihr Essen dort ab. Doch ein größerer Wasserschaden machte der Erfolgsgeschichte zunächst jäh ein Ende und Betreiber Nui Tran musste sich einen neuen Standort suchen. Seine Entscheidung fiel auf den Saarbrücker Stadtteil Malstatt. Und zwar dort, wo sich zahlreiche Autofirmen befinden. Sein direkter Nachbar in der Straße Im Rotfeld ist das Porsche-Zentrum, um nur ein Unternehmen von vielen zu nennen. Eine clevere Entscheidung, denn heute kommen nicht nur zahlreiche frühere Stammgäste an den neuen Standort, sondern auch viele Mitarbeiter der dort angesiedelten Firmen gehen nun zum Essen ins „Sumo“. „Unsere Stammkunden aus Güdingen sind uns treu geblieben. Dafür bin ich sehr dankbar. Sie lieben unsere frische Küche. Wir behandeln unsere Gäste nicht wie Gäste, sondern wie Freunde. Wie wir für uns kochen, so kochen wir auch für unsere Gäste.“
Das neue „Sumo“ ist groß und hell, durch die lichtdurchfluteten Fenster herrscht hier eine richtige Wohlfühlatmosphäre. Im Sommer ist natürlich auch die Terrasse geöffnet. Nui Tran ist schon mit der Planung für die Zukunft beschäftigt, denn er möchte noch einiges im „Sumo“ verbessern. So möchte er einerseits die Karte verkleinern, andererseits ein stets wechselndes Tagesgericht anbieten. „Wir wollen noch mehr traditionell bleiben“, erzählt er. „Authentisch, richtig asiatisch. Das, was wir wirklich in Asien essen, das wollen wir den Europäern zeigen. Ohne Kompromisse.“
Daher überlegt der Betreiber, etwa die Auswahl an veganen Gerichte zu erweitern. Einige Ideen dazu finden sich bereits für die Wochenkarte. Auch vegane Sushi werden in Zukunft auf dem Programm stehen. Er und seine Familie bieten hier eine moderne asiatische Crossover-Küche an. Diese Küche hat mehrere Elemente. Auf der einen Seite thailändische Küche, aber auch Sushi, für die vor allem die japanische Küche steht. Dazu kommen noch Einflüsse anderer asiatischer Küchen, die Nui Tran auf seine eigene, individuelle Art interpretiert. Er reicht – ähnlich wie die Vietnamesen – gerne eine große Suppe zum Essen. Solch eine Suppe ist ein vollwertiger Hauptgang, ich bestelle mir diese sehr gern. Vor allem in der kälteren Jahreszeit. Dann kommen wir auf Sesam zu sprechen. Nui Tran erklärt: „Viele Menschen wissen nicht, wie wertvoll die Nährstoffe von schwarzem Sesam sind. Das ist wirklich extrem. Selbst für Leute, die auf Diät sind. Da sind Nährstoffe von A bis Z drin.“
Es ist immer wieder eine Freude, einem asiatischen Koch dabei zuzusehen, wenn er seine Vorbereitungen macht und dann ruckzuck in seinem Wok die Spezialitäten zubereitet. Die thailändische Küche gehört sicherlich zu den gesündesten Küchen der Welt. Dazu schmeckt sie auch besonders gut. Sie zeichnet sich durch eine ausgewogene Mischung aus kohlenhydratreichen Lebensmitteln, Gemüse, Obst, Fleisch, Meeresfrüchten und Fisch aus. Die Thailänder essen sehr abwechslungsreich, und verglichen mit unserer Ernährung hat ihre oftmals eine scharfe Note. In der traditionellen thailändischen Küche werden Fisch oder Meeresfrüchte oft mit aromatischen Kräutern wie Ingwer, Zitronengras und Kaffirlimetten-Blättern gedünstet.
Die indochinesische Küche wurde durch die französischen Kolonialisten maßgeblich geprägt, da die heutigen Länder Laos, Kambodscha und Vietnam fast hundert Jahre lang unter französischem Einfluss standen. So will hier die gesamte Familie mit besonderen Kochkünsten begeistern. Mit frischen asiatischen Zutaten, die sowohl gesund als auch leicht verträglich sind und aus denen außergewöhnliche Geschmacksentdeckungen entstehen. Nui Tran lädt seine Gäste auf eine kulinarische Reise zu authentischen, neuen Genusserlebnissen ein. Die vielen frischen Kräuter etwa und das Gemüse, der geschmackvolle Fisch und das butterzarte Fleisch stammen von Lieferanten aus unserer Region. Ihre Gerichte, Brühen und Saucen werden selbstverständlich selbst hergestellt und sind natürlich zubereitet, also ohne Geschmacksverstärker und Lebensmittelchemie. Vegetarier und Veganer finden, wie erwähnt, ein reichhaltiges Angebot.
Sushi ganz frisch nach der Bestellung zubereitet
Wenn ich in solch einem asiatischen Restaurant esse, denke ich immer an Sätze wie „Jeder Weg zur Gesundheit führt durch die Küche, nicht durch die Apotheke“. Oder „Gute Ernährung ist doppelt so wirksam wie gute Medizin“. Das haben uns die Asiaten voraus und wir müssen uns immer wieder klarmachen, wie wichtig das ist.
Es lohnt sich, die Karte zu entdecken – sowohl die thailändischen Kreationen, als auch die Sushi. Letztere werden erst nach der Bestellung ganz frisch gerollt. Ohne Vorbereitung, ohne Schnickschnack. Das kann man als Gast auch sehr leicht überprüfen. Wenn die NoriBlätter, die Sushiblätter aus Algen, schon eine dunkle Farbe haben, dann sind die Sushi nicht frisch gerollt. Denn die Nori-Blätter ziehen viel Wasser, was die Farbe verändert. Das dauert nur ein paar Stunden.
Die Aromen, Düfte und Geschmacksrichtungen sind immer eine Verbindung zu Nui Trans Heimat. Das „Sumo“ ist deshalb nicht nur ein Ort des Genusses, sondern eine Verbindung zwischen den Kulturen. Die Betreiber verwenden in ihrer Küche authentische Zutaten traditioneller Rezepte, die von Generation zu Generation weitergegeben wurden. Ich liebe etwa Ingwer und weiß inzwischen auch, wie gesund er ist.
Hier macht es mir immer wieder Spaß, viele Kleinigkeiten zu bestellen. Etwa gebackene Wan Tan, gefüllt mit Garnelen und Huhn. Oder Sommerrollen mit Garnelen. Heute bestelle ich mir dazu noch einen Salat aus gegrilltem Rindfleisch, der köstlich schmeckt. Ich teilte mir alles mit dem Fotografen, sodass ich auch noch ein leicht scharfes indisches Curry mit Kokos und Gemüse bestelle. Für mich ein Fest, aber auch, wer andere Gerichte bevorzugt, wird hier fündig. Auf der Karte gibt es beispielsweise unterschiedliche Suppen. Ganz am Anfang sind thailändische Klassiker notiert, Tom Yam und Tom Kha. Das Fleisch dazu kann der Gast selbst wählen. Am Ende der Karte sind die Suppen mit hausgemachten Eiernudeln platziert. Etwa Tom Yam, Miso-Suppe, Wan-Tan-Suppe oder Pho-Suppe. Danach ist die Karte unterteilt in Sumo Fingerfood, Hauptgerichte, Sushi und Street Food.
Große Vielfalt aus frischen Produkten
Es ist auch die Vielfalt, die mich hier überzeugt. Alles aus frischen Produkten, alles schmeckt hervorragend. Ich empfinde es auch als ein Privileg, dass sie hier so kochen, wie sie es für die eigene Familie tun. Zur gesunden Ernährung gehört aber auch Abwechslung – und im „Sumo“ finde ich diese, die zudem besonders wohlschmeckend daherkommt.
Doch auch Nui Tran und sein Team haben mit Problemen zu kämpfen, wie in der gesamten Gastronomie. „Der Einkauf ist seit Corona teurer geworden. Dann gingen die Preise wegen des Ukrainekriegs nach oben. Und jetzt erzählen mir meine Händler in Asien, sie können nicht mehr durch den Suezkanal liefern. Sie müssen eine weitere Strecke fahren, deshalb wird alles wieder teurer. Doch wir kämpfen darum, unsere Preise zu halten, bis wir nicht mehr kämpfen können.“
Sein Essen jedenfalls bestätigte mich darin, bald wieder hier vorbei zu schauen. Ein echtes Fest!
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