Natürlich gut
Tina Bonaffini Caputo und ihre „Pastamanufaktur“ stehen für beste Zutaten – aus der Region, aber auch aus Italien. Hier entsteht alles noch in Handarbeit, und das schmeckt man.
Anderenorts besorgen sich manche irgendwo Ravioli und vorgefertigte Saucen, werfen ein paar Kräuter dran und verkaufen diese dann. Nicht so Tina Bonaffini Caputo: Bei ihr ist alles handgemacht! „Wir sind eine kleine Manufaktur und produzieren noch manuell“, erzählt sie. Alles immer noch im Geschäft in der Mainzer Straße. „Hinter dem Laden ist unsere Produktionsstätte. Hier wird alles ganz anders hergestellt als industrielle Ware.“ Das fängt schon beim Zermahlen des Mehls an. Das macht für sie der Bioland-Hof Comtesse. Bonaffini Caputo: „Er mahlt für uns verschiedene Mehlsorten; Dinkelvollkorn etwa und jetzt auch ganz neu Emmermehl. Das ist ein Urgetreide und wird mit der Steinmühle ganz langsam vermahlen. Innerhalb von 24 Stunden nach der Vermahlung produzieren wir daraus Nudeln. Das macht geschmacklich einen großen Unterschied, da alle Inhaltsstoffe in der Nudel drin sind. Dazu kommt das schonende Trocknungsverfahren, wie gesagt in 24 Stunden auf ganz niedrigen Temperaturen bei etwa 28 Grad. Das macht dann viel in der Bekömmlichkeit aus.“
Nur spezielles Mehl für die Nudelvariationen
Hergestellt wird diese Pasta ausschließlich mit natürlichen Bio-Zutaten. 80 Prozent der verwendeten Zutaten stammen von Bio-Landwirten aus unserer Region. Etwa vom Wintringer Hof in Kleinblittersdorf oder vom Bio-Landwirt Comtesse in Wadgassen.
Natürlich braucht Tina Bonaffini Caputo auch Zutaten aus Italien, etwa passierte Tomaten, Parmigiano Reggiano und Grana Padano.Dabei achtet sie natürlich ebenfalls auf höchste Qualität. In ihre Pasta kommen nur natürliche handverlesene Zutaten, die frei sind von Aromastoffen und Konservierungsmitteln. Selbst bei der Verpackung wird darauf geachtet, dass alles umweltfreundlich ist. Am liebsten in Mehrwegboxen.
Tina stammt aus dem Hause Bonaffini. Diese Familie betreibt seit Jahrzehnten in Bübingen das Hotel-Restaurant „Angelo“. Der Papa hat es berühmt gemacht, dort wurde lange Zeit mit großer Leidenschaft die italienische Küche gekocht. Der sorgfältige Umgang mit hochwertigen Produkten stand und steht in diesem Haus auf der Tagesordnung. Aktuell ist zwar das Hotel geöffnet, die Enoteca als Nachfolgerin des Restaurants allerdings ist derzeit geschlossen. Im Haus der Elternt hat Tina Bonaffini Caputo gelernt, dass die Mischung es macht. Einerseits heißt das Kochen mit typischen, traditionellen Rezepturen, anderseits aber auch immer Neues und Innovatives einfließen zu lassen.
Nur natürliche Farbstoffe
Ganz aktuell macht sie Pasta in den unterschiedlichen, nationalen Farben für die Fußball-Europameisterschaft. Natürlich ohne künstliche Farbstoffe, sondern mit Farben aus der Natur: blaue Spirulina, Rote Bete, Tomaten, Spinat und Kurkuma. Immer frisch und in der Theke anzuschauen sind ihre handgemachten Ravioli. Wenn ich sie betrachte, bekomme ich sofort Lust, welche zu essen. Das passiert auch zwei Stunden später daheim. Die Chefin präsentiert uns an diesem Tag Spinat-Ricotta, der Klassiker, weiter eine Rote-Bete-Ravioli mit Ricotta und Pesto gefüllt, danach Räucherlachs-Ravioli, gefüllt mit einer Meerrettichcreme und die Saarland-Ravioli! Darauf hat die kluge Italienerin auch ein Patent.
Auch beim Mittagessen geht es um Qualität und Nachhaltigkeit. Vom Feld auf den Teller, sagt sie. Das ist ihr Weg zum Genuss. Sie kocht ganz traditionelle Rezepte, wie es ihre Großmutter schon machte. Mit Tomatensauce, Bolognese oder die vegane Variante mit roten Linsen. Außerdem Sahnesauce mit Basilikumpesto, diese passt wunderbar zu den Ravioli. Dazu noch eine Specksauce, die sie mit Saarland-Ravioli serviert. Diese sind gefüllt mit Hackfleisch, Leberwurst, karamellisiertem Apfel, Sauerkraut und Kartoffeln. Dazu gibt es die Specksauce – alle lieben dieses Gericht. Diese Mittagsgerichte bietet sie durchgehend an von Dienstag bis Freitag von 11.30 Uhr bis 16 Uhr.
Teile ihres Sortiments gibt es auch beim Edeka Lonsdorfer, Edeka May, bei der „Fruchteria“ in der Europa-Galerie, bei „Marlis Delices“auf dem Hartungshof und in Saarlouis in „Lonsis Hofladen“, einem Gemüsebauer mit kleinem Hofladen. Ganz neu dabei ist auch der Bliesgau-Hofladen. Er liefert ihr Honig und sie dem Hofladen Teile ihrer Produktpalette. Und nicht zu vergessen ihr Hauptpartner, der Wintringer Hof. Von dort bezieht Tina Bonaffini Caputo Fleisch und Teile des Gemüses. Die Mitglieder der Genuss-Region und Biosphären-Genuss-Region arbeiten zusammen, was ich gut finde. So gibt es in den unterschiedlichen Läden auch immer mal Produkte der Kollegen.
Bonaffini Caputos Netzwerk war von Anfang an vorhanden, und deshalb sind ihre Regale auch prall gefüllt mit guten Produkten aus dem Saarland und Italien. Ein Grund mehr, hier mal vorbeizuschauen. Sie will diese Gemeinschaft, oft kleiner Produzenten oder Familienbetriebe, stärken und die Wertschöpfung in der Region behalten.
„Wir haben auch immer Besuch von Reisegruppen“, erzählt sie. Etwa von Eat the world. Diese machen mit kleinen Gruppen Stadttouren und besuchen auch gern kleine Manufakturen und Restaurants. „Sie kommen hier in der Mainzer Straße voll auf ihre Kosten durch Quannah Schott, Brot und Sinne und uns. Und sie haben hier immer einen Riesenspaß“, erzählt die Manufaktur-Betreiberin. „Und sie kommen mittlerweile wöchentlich. Das finde ich sehr schön!“ Die letzte Gruppe sei sogar aus Ostfriesland und dieser Besuch sehr witzig gewesen.
Bewusstsein für gesunde Lebensmittel
Natürlich hat Tina Bonaffini Caputo auch einen Onlineshop und bietet zudem Workshops an. Das erfuhr ich vor Monaten auch von einem Partnerbetrieb, dem Hunacker Hof. Doch als ich mir die Termine für 2024 ansehen wollte, musste ich feststellen: alles bereits ausgebucht! Fragen Sie einfach vor Ort, ob es möglicherweise noch Zusatztermine gibt.
Ich bin immer wieder froh, solche Läden zu entdecken, die noch klassisch produzieren und damit weit weg sind von der Lebensmittelindustrie. Alle, die sich auskennen, wissen, dass bei Letzteren nicht immer wirklich Gesundes produziert wird. Stattdessen wird sehr oft getrickst und den Verbraucherinnen und Verbrauchern ein X für ein U vorgemacht.
Ganz anders bei den kleinen Manufakturen, wo aus voller Überzeugung nur das Beste produziert wird, da dort dieses Bewusstsein für gut schmeckende und gesunde Lebensmittel vorhanden ist. Ob bei Honig, Fleisch, Fruchtaufstrichen oder Pasta, wie hier bei Tina Bonaffini Caputo. Schon Hippokrates sagte: „Eure Nahrungsmittel sollen eure Heilmittel sein und eure Heilmittel sollen eure Nahrungsmittel sein.“ Für den griechischen Arzt war klar: Nur wer sich gesund ernährt, kann auch gesund bleiben. Den Spruch habe ich mir gemerkt!
Geöffnet: Di. bis Fr. 11 bis 18 Uhr, Sa. 10 bis 14 Uhr, Ruhetag: Mo.