Bestes für daheim

„Indogo“ ist kein normaler Lieferservice, sondern eine neue Idee. Hier müssen der Kunde und der Koch die Dienstleistung planen. Dafür muss man zwar früher bestellen, erhält im Gegenzug aber auch etwas ganz Besonderes.

Indogo“ stammt aus dem Hause „Indochine“ in der Saarbrücker Klausenerstraße. Chefkoch und Besitzer dort ist Hoa Nguyen. Seit vielen Jahren hat er eine treue Stammkundschaft, die nicht nur aus der Landeshauptstadt kommt. Er hat sein Handwerk wirklich gelernt und zählt zweifelsfrei zu den besten Köchen unserer Region.

Gerichte einfach im Wasserbad auftauen und erwärmen

Mit seiner neuesten Idee liefert Nguyen den Gästen die Spezialitäten nach Hause, und durch ein klug konzipiertes System geht das sogar deutschlandweit. Dabei sieht die Spezialitätenkarte etwas anders aus, als in seinem Restaurant „Indochine“. Er nennt es „Cook and Chill“. Nach Bestellung wird in seiner Küche alles frisch gekocht. Dabei verzichtet er auf Steaks und andere Produkte, die sofort an Qualität verlieren, wenn sie nicht unmittelbar aus der Pfanne auf den Teller kommen. Suppen, Ragouts, Salate, Gemüse und Schmorgerichte eignen sich für sein Konzept deutlich besser. Die Gerichte in hochwertiger Qualität und mit herausragenden Produkten werden anschließend mithilfe eines Schockfrostverfahrens eingefroren und vakuumverpackt in einer Folie geliefert. Die Frische und alle Vitamine bleiben so erhalten.

Alle sechs Wochen gibt es saisonal angepasst neue Speisen, bei denen einige Gerichte ausgetauscht werden, aber nicht alle. Die „Indogo“-Boxen sind frischeversiegelt im Iso-Pack mit Kühlakkus versehen und können zurückgegeben werden. Die Zubereitung für die Kunden ist ganz einfach: Gericht aus dem Kühlschrank oder aus der Kühltruhe aufwärmen und genießen. Fertig! Dabei gibt es mehrere Möglichkeiten des kreativen Anrichtens: Wasserbad, Backofen, Pfanne oder Mikrowelle. Ich habe es ausprobiert und die Gerichte in der Folie in heißem Wasser erwärmt. Das schont die Saucen, und meistens reicht das. Bei einigen Kreationen entschloss ich mich aber, sie noch kurz im Wok oder der Pfanne zu schwenken. Die Ergebnisse waren ausgezeichnet, und auch einige Freunde, die mit uns zusammen am Tisch saßen, waren begeistert. Und dies galt für das gesamte Menü.

Der Vietnamese Hoa Nguyen kam nach dem Mauerfall aus der DDR nach Saarbrücken. Zuerst arbeitete er im Weinhaus Hauck, danach in der Schlachthof Brasserie. Ein paar Jahre später machte er in St. Ingbert ein deutsches Restaurant auf, den „Stadtkrug“. 2005 hatte er sich in Deutschland den Meisterbrief erarbeitet und beherrscht also auch die deutsche Küche. Zudem ist er ein ausgezeichneter Koch für französische Kreationen. Seit sieben Jahren betreibt er nun sein Restaurant „Indochine“, das die Gäste mit herausragenden Kreationen einer besonderen Küche verwöhnt – französisch und vietnamesisch wird hier gekocht. Wir haben das „Indochine“ vor einiger Zeit auch an dieser Stelle bereits vorgestellt.

Die Küche Vietnams wird von vielen Experten als eine der besten Küchen der Welt angesehen. Sie vereint Elemente der chinesischen, der indischen und der französischen Küche. Der Einfluss Chinas auf die vietnamesische Küche lässt sich vor allem an der Verwendung des Woks ablesen. Auch werden in Vietnam – wie in China – alle Speisen in mundgerechte Stücke geschnitten. Einige typisch chinesische Zubereitungsformen finden sich in dieser Küche wieder. Aus Indien kam der Buddhismus nach Vietnam und im Zuge dessen die Vorliebe der Vietnamesen für vegetarische Gerichte. Die Franzosen schließlich, die jahrhundertelang Kolonialherren in Vietnam waren, brachten die Grundlagen für viele vietnamesische Gerichte ins Land. So ist etwa die Grundlage für die vietnamesische Nudelsuppe Pho Bo eine klassische Consommé. Außerdem führten die Franzosen zahlreiche französische Ausdrücke in die Küchensprache Vietnams ein. So heißt Zitronengras, eines der wichtigsten Gewürze in Vietnam, Citronelle.

Karte ist so vielfältig wie die Geschmäcker der Menschen

Aber zurück zu „Indogo“. Die Karte ist so vielfältig wie die Geschmäcker der Menschen. Es geht los mit mehreren Suppen: Süßkartoffelsuppe, Lauchcremesuppe du Chef, Bún Bò Huê – eine Reisnudelsuppe aus der Kaiserstadt, Bun Ca-Tonkin – Reisnudelsuppe nach nordvietnamesischer Art mit Garnelen, Scheiben von Tilapia Filet und Fischbällchen. Die Vietnamesen lieben Suppen. Diese spielen im Alltag eine große Rolle. Als der leider viel zu früh verstorbene Koch Anthony Bourdain eine Fernsehdokumentation über die Küchen der Welt machte, sagte er damals, Pho bo sei die beste Suppe der Welt. Dies ist ein Pot au feu mit Reisbandnudeln und mit hauchdünnen Scheiben vom Charolais-Rind und Sojakeimen mit heißer Brühe übergossen und frischen Indochine-Kräutern. Er war so begeistert von der vietnamesischen Küche, dass er Jahre später Ex-Präsident Barack Obama nach Vietnam begleitete. Sie aßen in einem kleinen Bistro in Hanoi zusammen. Bis heute wird der Platz, auf dem Barack Obama saß, nicht wieder belegt.

Weiter geht es mit Salaten und Gemüsen. Bei Goi Du du aus frischer grüner Papaya sind die Zutaten Mango, Karotten, Pulpo und Krabben. Ein Traum! Die Karte hat auch eine Menge für Vegetarier und Veganer zu bieten. Eventuell muss man Kleinigkeiten ändern, dies kann man bei der Bestellung aber klären. Die asiatische Küche ist ja eher gemüselastig, deshalb gibt es da keine Probleme. Die nächste Rubrik ist überschrieben mit „Nudeln“. Hier haben Kunden die Auswahl zwischen sechs Gerichten, vier davon haben einen asiatischen Touch und sind zum Teil mit Meeresfrüchten. Die drei anderen werden mit mariniertem Rindfleisch, Couscous-Gemüse oder vegetarisch mit Tofu und Gemüse angeboten.

Auch zwei Desserts hat das „Indogo” derzeit im Angebot

Die sieben Hauptspeisen bieten alles, was man sich wünschen kann. Von Lachsmedaillons mit Honig-Sojaglasur über thailändisches Mais-Hähnchen in Curry-Kokosmilchsauce mit Wokgemüse, Suprême vom Hähnchen mit orientalischen Gewürzen bis zum deutschen Klassiker Kalbstafelspitz im eigenen Saft mit Meerrettichsauce, Wurzelgemüse und Petersilien-Kartoffeln. Auch die habe ich schon zwei Mal bestellt. Besser habe ich dieses Gericht selten gegessen.

Meine Frau aß vor Kurzem das nächste Gericht und war restlos begeistert: geschmorte Lammstelzen provenzalischer Art. Für alle, die auf Fleisch verzichten möchten, bietet „Indogo“ eine besondere Spezialität: Vegane Reistafel mit Ragout von Tofu und Wok-Gemüse in pikanter Curry-Kokosmilch-Sauce und gerösteten Erdnüssen und Zwiebeln. Zwei Desserts gibt es auch: Crème brulée à la Indochine mit Mango, Kokosmilch und Rohrzucker sowie Schwarzer Klebreis mit Süßkartoffeln und Kokosmilch zu geröstetem Sesam. Ich empfehle ausdrücklich, hier zu bestellen. Dieses Angebot hat viele Besonderheiten: Die Kreationen schmecken ganz besonders, es ist für jeden Geschmack etwas dabei, es ist nachhaltiger und umweltfreundlicher (durch Rückgabe) als andere – und die Preise stimmen. Schauen Sie mal auf die Internetseite!

Indogo
Klausenerstraße 23
66115 Saarbrücken

Telefon 0681-96778708
www.indogo.de